Wiener Sprachbilder

Diese Werkgruppe ist eine Hommage an die Wiener Sprache. Das Wienerische mag für viele missverständlich klingen, doch ist zugleich so unmissverständlich. Anhand von Schmuck soll die Skurrilität der Sprache und das Gefühl für „Wienerisch“ als Lebensgefühl und Sprache vermittelt werden. Die Stücke sollen Freude und Interesse am Wienerischen hervorrufen.

Die Schmuckobjekte der Werkgruppe sind eine persönliche künstlerische Interpretation und Auseinandersetzung mit dem Wienerischen und stellen eine Übersetzung der Sprache ins Medium Schmuck dar.

Aufgrund meiner Herkunft und dem starken Bezug zur Wiener Kultur widme ich mich gerne diesem Thema. Es liegt es mir am Herzen, einen Beitrag zur Erhaltung der Wiener Sprache, mit der ich aufgewachsen bin, zu leisten, bzw. eine eigene künstlerische Interpretation zu erschaffen. 

Die aktuellen Schmuckstücke zu diesem Thema kannst du im Shop finden :)

Wappler

Herst, du Wappler! 

So beleidigend wie es klingt, wird es aber meistens nicht gemeint.
Dieser Kraftausdruck ist nicht unbedingt dazu gedacht, sein Gegenüber zu beleidigen. Man schimpft in Wien oft um sich abzureagieren. 
(vgl. APA, 2017)


Das Tragen der Kette erfordert ein Quantum Selbstironie des Trägers/der Trägerin, der/die sich dadurch einerseits selbst als Wappler zu erkennen gibt und sich gleichzeitig mit „dieser Erkenntnis“ weit über dem „echten“ Wappler stellt.

Der Wappler wird zur Auszeichnung. Keine boshaften Gedanken, sondern eher nicht alles so ernst zu nehmen 

– das ist die Botschaft des Schmuckstücks. Man darf sich mit dem Ausdruck dekorieren und transportiert auf eine ironische Weise den/die Wiener/in nach außen. 

Strizzi

Ein Strizzi kann auf unterschiedliche Weisen interpretiert werden.
1. im engeren Sinn: Zuhälter
 2. im weiteren Sinn: Kleinkrimineller, Gauner
3. im übertragenen Sinn: Schlingel, Spitzbub

das Äutzerl

Der Begriff gehört mit dem Bisserl, dem Wengerl, dem Eckerl, dem Lackerl und dem Futzerl zu den "Maßeinheiten" des Wienerischen. Die Bedeutung ist nicht ganz klar definierbar und ist, je nach Verwendung, z.B. bei "ein Äutzerl passt noch rein" oder "Gib´mit noch ein Äutzerl mehr" gleichzusetzen mit "ein bisschen mehr" oder "ein wenig von etwas".
(vgl. falter.at, 2018). 


-erl

Auffällig am Wienerischen ist die Verwendung des Diminutiv. 
An der Stelle des hochdeutschen „-chen“ wird in Wien ein „-erl“ angehängt.
Der Ausdruck emotionaler Zuwendung ist eine der Bedeutungen des Anhängens der Silbe.